Trauer

Trauer ist eine stille ruhige Kraft, die hilft, grossen Schmerz auszuhalten.
Trauer ist eine Wucht, die ungefragt und heftig alles überschwemmt und wegspült, was getragen hat.
Trauer verbindet uns mit dem, was wir verloren haben - innig und fest.
Trauer hat viele Facetten, viele Farben, viele Gesichter, viele Ecken und Kanten.
Trauer ist aber eigentlich eine “gesunde” Reaktion unseres physischen und psychischen Systems auf einen heftigen Verlust. Ein Gefühl aus unserer Gefühlsvielfalt, die uns hilft, bestimmte Lebensumstände tragen zu können - so wie es die Freude ist, oder der Zorn, oder die Liebe, oder die Angst.
Trauer ist ein Gemütszustand, der uns hilft - der uns in einer schwierigen und schmerzlichen Lebenssituation hilft.

Zu lernen, mit der Trauer sein zu können, sie zuzulassen - ist oft ein langer Weg. Das haben wir ja in der Schule nicht gelernt. Die Schule des Lebens lehrt es uns, schmerzlich. Und auch kostbar und wesentlich.
Zu lernen, mit der Trauer sein zu können, braucht Zeit - und manchmal auch jemanden, der uns ein wenig begleitet. Trauer ist aber keine Krankheit, nichts, was nicht sein darf, auch wenn unsere Gesellschaft damit nicht so gut umgehen kann.

Und manchmal denke ich: Die Trauernden sind unsere Lehrer*innen.